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Ieaskul F. Mobenthey - Sprott

Ieaskul F. Mobenthey - Sprott

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Text by Peter Blasser

Das Sprott-Modul ist ein chaotisches Jerk-System, dessen Parameter alle mit standardisierter Steuerspannung geregelt werden können. So kann der chaotische Attraktor geschrumpft und das Modul zu einem resonanten Filter werden, der als dynamische Schaltung den meisten Jerk-Systemen zugrunde liegt. Benannt ist es nach J.C. Sprott, der zahllose Artikel und Bücher über Chaos und chaotische Schaltungen veröffentlicht hat – aus rein physikalischer Sicht. Dieses Modul ist natürlich für musikalische Anwendungen. Obwohl die Steuerspannungen für die Verwendung in physikalischen Experimenten nicht weiter von Belang sind, sind sie zentral für ästhetische Anwendungen.

Sprott ist ein 12HP Eurorack-Modul, das mit +12/-12 Volt betrieben wird. Der positive Anschluss sollte an „+“, der negative an „–" angeschlossen werden. Missachtung der Polarität führt zur sofortigen Zerstörung des Moduls.

Sprott ist gemacht für musikalische Experimente, kann aber jederzeit eingedampft werden auf einen resonanten Filter. Vielleicht liegt darin seine Stärke. Da jede Jerk-Gleichung sehr abhängig ist von „initialen Parametern“, hat Sprott einen VCA am Eingang.

Die Benutzung dieses VCA gibt Aufschluss über die anderen drei Bereiche des Moduls. Eingänge sind durch Kupferfüllungen gekennzeichnet. Jeder Bereich hat einen „in“ und eine Diode. Trotzdem beeinflusst ein eingehendes Signal an einem Input auch alle anderen Bereiche. Die Filter sind nicht separat, sondern hängen miteinander zusammen. Die Diode ist der am schwierigsten erklärbare der Eingänge. Hier sei nur erwähnt, dass eine höhere Spannung senkt die Frequenz generell, bringt sie aber auch in einen eher linearen Arbeitsmodus. Wie Ieaskul es so schön gesagt hat, es ist experimentell!

Der VCA hat einen Regler an seiner linken, der die grundlegende Amplitude für den Eingang bestimmt. Außerdem gibt es den VCA Control-Input und damit zusammenhängenden Attenuverter, der das Signal weiter moduliert. Ein Attenuverter funktioniert so: Befindet sich der Regler in 12-Uhr-Position, hat die eingehende Modulation keinen Effekt. Im Uhrzeigersinn verstärkt sich ihre Intensität positiv, gegen den Uhrzeigersinn hingegen negativ. Dieser Regler ist also essentiell, um die Stärke und Richtung der verwendeten Modulation zu bestimmen.

Für jeden Bereich gibt es einen Ausgang, der einen Teil der zugrundeliegenden Differentialgleichung widerspiegelt. Von oben nach unten finden sich High-pass, Band-pass, Low-pass und schließlich Chaos-pass Ausgänge. Jeder Bereich hat seinen eigenen Schalter: In mittlerer Position läuft der Bereich im herkömmlichen Audiobereich. Zeigt der Schalter nach unten, befindet man sich im niedrigen Audiobereich, nach oben im langsamsten, dem CV-Bereich. Zum Experimentieren sind sie voneinander getrennt. Standard ist jedoch, sie alle auf die gleiche Geschwindigkeit zu schalten: alle nach oben, in die Mitte oder nach unten.

Der nächste Bereich ist mit „Q“ gekennzeichnet, was Voltage-Control der Qualität bzw. Resonanz bedeutet. Die Struktur von „in“, „Diode“, „Control“ ist ähnlich. Der „Q“-Wert ist am höchsten, wenn der Regler nach unten zeigt. Hier können Sättigungseffekte der Wellenform auftreten, die Experimente mit verzerrtem Filtering ermöglichen. Für geschmeidige Filterzwecke sollte „Q“ recht von 12-Uhr stehen.

„FR“, also Freuquenz, ist der Name der nächsten Sektion. Ein Cut-off, der wiederum eine ähnliche Struktur aufweist.

Der untere Bereich widmet sich dem Chaos (durch Bestimmung des „dritten Integrals“). Auch er besitzt eine ähnliche Struktur der Buchsen. Anzumerken ist, dass die Regler bestimmen, wieviel zurück in die Dynamik fließt. Ist der Basis-Regler ganz nach unten gedreht, kehrt Sprott wieder ins fröhliche Filterland zurück.

Wer mehr über Jerk-Gleichungen erfahren möchte, möge sich J.C. Sprotts gewaltigem Textkorpus widmen:

http://sprott.physics.wisc.edu/pubs.htm

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